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Vor einer rauen Berglandschaft erstreckt sich in der weiten Ebene ein See, in dem sich die untergehende Abendsonne spiegelt. Weit und breit ist niemand zu sehen. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man ein rotes Feuerwehrauto, das am Ufer des Sees parkt. Vor dem Van sitzen Alizée und Yoann, eingewickelt in eine Decke, mit einem Tee in der Hand, und betrachten das Farbenspiel am Himmel. Momente wie diese erlebt das Designerduo aus Frankreich regelmäßig. Deutschland, Skandinavien, Dänemark, Niederlande, Belgien, Spanien, Portugal und Frankreich – die beiden Nomaden schlagen ihr Lager überall dort auf, wo es ihnen gefällt. Mit ihrem einzigartigen Mercedes-Benz 508 D, der ihnen als Zuhause, Werkstatt und Transportmittel dient, scheint ihnen kein Weg zu weit. Alizée und Yoann lassen sich auf ihren Reisen durch Europa für ihre Lebensphilosophie des „Wild Human Life“ inspirieren.
Alizée und Yoann hatten das Großstadtleben satt und beschlossen, sich selbstständig zu machen. Denn es war nicht einfach, ihre Low-Technologie Systeme und Entwicklungen in einer Metropole wie Paris voranzubringen. So beschloss das Paar, das Leben „on the road“ fortzuführen. Dort können sie ihren Entwurf vom autonomen Dasein verwirklichen und ihre Vision mit anderen Menschen teilen. Auf ihren Reisen treffen sie sich mit anderen Kunsthandwerkern, um sich über neue Erfindungen auszutauschen, neue Bautechniken zu entdecken und ihr Wissen zu teilen. Über diese Begegnungen berichten sie auf ihrem Blog „Wild Human Life“. Bevor die beiden ihr Leben in einen Van verfrachteten, arbeitete Alizée als Innenarchitektin und Textildesignerin. Yoann spezialisierte sich auf Produktdesign und Lederhandwerk. Außerdem half er, mehrere „autonome“ Werkstätten zu eröffnen.
Wir beschlossen, loszuziehen und Nomaden zu werden, um unserer Mentalität näherzukommen. Wir wollen unsere Vision mit anderen Menschen teilen und verschiedene Handwerkstechniken entdecken.
In einer Welt, in der übermäßiger Konsum alltäglich ist und Massenproduktionen unsere Wirtschaft prägen, sind Einzelanfertigungen und Artefakte aus dem traditionellen Handwerk rar geworden. „Hier entsprang die Idee für ‚Wild Human Life‘“, erzählt Yoann. Das mobile Designstudio sucht auf den Straßen Europas nach Alternativen zu unseren heutigen Konsumgewohnheiten, Fertigungs- und Produktionssystemen Mit neuen Techniken, schlichtem Design und vor allem erschwinglichen Preisen will das Paar aus Frankreich mehr Verständnis für das traditionelle Handwerk schaffen. Um unser Konsumverhalten zu verändern, so denken die Franzosen, ist es wichtig, selbst anzupacken und etwas anzufertigen. Die beiden Handwerker produzieren alles selbst. Einige der Produkte aus Materialien, denen sie auf ihren Wegen begegnen, verkaufen sie in ihrem Onlineshop. Aus alt mach neu: Mit natürlichen Materialien, recycelten Rohstoffen und einfachen Instrumenten hauchen sie alten Gegenständen neues Leben sein. Inspiration finden sie in der Natur, „Zurück zu den Wurzeln“ ist die Devise. Im Laufe der Zeit haben sie sich auf Holzkonstruktionen, Ledernähte und Bastelarbeiten spezialisiert und fertigen auch ohne viel Technologie außergewöhnliche und hochwertige Produkte an.
„Wild Human Life“ bietet ausschließlich selbst gefertigte Produkte an. Die Idee dahinter: Den Alltag einfacher zu gestalten, indem man lernt, Objekte selbstständig zu reparieren oder aus Altem Neues anzufertigen. Durch die Verwendung von Low-Tech soll das autonome Leben erreicht werden.
Die beiden Franzosen tüfteln an einer Maschine, die ausschließlich durch Muskelkraft betrieben werden soll.
Zusätzlich zu ihrem Feuerwehr-Van, der ihnen als Heim, Transportmittel und Werkstatt dient, bauten die beiden Handwerker einen Anhänger um, der ihnen eine Werkbank und weiteren Stauraum bietet. Dabei gehen ihnen die Ideen nicht aus. Momentan tüfteln sie an einem mobilen Atelier, dem „Atelier Autonome“, in einem Container. Das Atelier soll zu jeder Zeit an jedem Ort aufgebaut werden können und mit einer selbst erfundenen Maschine ausgestattet sein. Diese Maschine wird gänzlich durch Muskelkraft betrieben. Dreierlei Aufsätze können je nach Bedarf gewechselt werden: Eine Kreissäge, ein Steinschneider und eine Schleifmaschine kommen zum Einsatz – ganz ohne Strom. Damit wollen die Franzosen verdeutlichen, dass es eine Alternative zu Elektrizität gibt. Autark leben, dass streben Alizée und Yoann an. Unabhängig sein von Materiallieferungen, jeglicher Infrastruktur oder Elektrizität. Klingt utopisch? Ist es aber nicht, wie die beiden Erfinder beweisen.
Bei der Wahl ihres neuen, fahrbaren Zuhauses hatten Alizée und Yoann eine genaue Vorstellung: Ein Mercedes-Benz 508 D sollte es sein. Auf ihrer Suche nach der neuen Bleibe verliebten sich die beiden in einen Feuerwehrtruck aus Österreich. Als autonome Nomaden war es ihnen wichtig, ein zuverlässiges und langlebiges Fahrzeug zu finden, welches sie selbst reparieren können. Denn so müssen sie sich unterwegs keine Gedanken um ihr treues Gefährt machen und sparen sich den Besuch bei der nächsten Werkstatt. Ganze drei Monate werkelten, schraubten und tüftelten sie an dem Van herum. Ein großes Fenster wurde eingebaut, um die Landschaft vom Bett aus besser betrachten zu können. Holzvertäfelungen und die selbst gebaute und entworfene Einrichtung verwandelten das alte Nutzfahrzeug mit allerlei Feuerwehrequipment in ein „Wohlfühlzuhause“ und lassen jedes Camper-Herz höherschlagen.
Wenn sie sich in der Zukunft auf einem Fleckchen Erde niederlassen, möchten Alizée und Yoann ein „Nomade Repair Café“ eröffnen. Das soll allen Besuchern erlauben, selbstständig in einer voll ausgestatteten Werkstatt eigene Objekte reparieren zu können. Dazu ein Haus auf einem eigenen Stück Land, umringt von Bäumen, die genug Baumaterial bieten, und ein paar Tiere – mehr braucht es für das Paar nicht, um autark zu leben. Ein kleines, kreatives und autonomes Paradies also, in dem sie Konzepte austüfteln, entwickeln und ausprobieren können. Doch bis dahin ist noch viel Zeit, denn für die nächsten fünf Jahre sind die beiden mit Ideen und Erfindungen gut versorgt. Jetzt geht es erst mal zurück auf die Straßen Frankreichs, um Workshops über Nachhaltigkeit, Low-Tech und einfache Fertigungstechniken auch für die jüngere Generation anzubieten. Denn dort liegt die Zukunft.
Die gezeigten Umbauten wurden von unabhängigen Drittanbietern vorgenommen. Die Anbieter und Umbauten wurden nicht durch Mercedes-Benz überprüft. Die Abbildungen stellen insofern keine Bewertung des Anbieters und/oder der Umbauten durch Mercedes-Benz dar.